Über Kreationismus
Ich dachte immer, Kreationismus sei eine Theorie, mit der man sich hier nicht auseinandersetzen muss. Sozusagen eine Idee, die sich auf traditionell sehr religiöse Gegenden beschränkt. Auch aus diesem Grund beschäftigte ich mich nie mit Argumentationen, die von "Gott erschuf die Welt in sieben Tagen" handeln.
Jemand, der mich nicht kannte, "unterstellte" mir einst, dass mein Horizont extrem eingschränkt sei, dadurch, dass ich nur Menschen kennen würde, die ansatzweise ähnliche Meinungen hätten wie ich. Dies bezog sich damals auf Systemkritik (und ist neben "du bist so jung, deine Meinung ändert sich eh, wenn du mehr Lebenserfahrung hast" ein ungerechtfertigtes Totschlagargument und ein Indiz dafür, dass er eigentlich keine Lust hatte, zu diskutieren)
Doch scheint sich dies tatsächlich auch auf z.B. Evolution und die Entstehung der Erde zu beziehen.
Dass Menschen wohl auch u.a. an einen göttlichen Einfluss auf die Entstehung dieser Welt glauben, war mir durchaus bewusst (aber, hey, es gibt auch Menschen, die glauben, man könne sich ausschließlich von Licht ernähren), doch dass es auch Menschen meines Alters und meiner Bildung in meinem Umfeld gäbe, die sich an die Bibeltheorie halten, schien mir unwahrscheinlich.
Kreationismus war, wie gesagt, bisher für mich ein unglaubwürdiger und verzweifelter Versuch, sich in einem Zeitalter vorwissenschaftlicher Überlegungen mit etwas so unbegreiflichem wie dem "Woher kommen wir" auseinanderzusetzen.
Dass es Menschen gibt immer noch daran festhalten!? Unwahrscheinlich. Anscheinend habe ich mich geirrt.
Doch nun die Fragen: Wieso möchten Menschen dies immernoch glauben? Ist es eine Art Angst vor wissenschaftlichen Erkenntnissen? Angst, dass der eigene Glaube weniger
wert sei, wenn man nicht alles unhinterfragt unterstüzt, was die Religion propagandiert?
Das stellt mich vor ein erschreckendes Rätsel. Denn außer sich auf seinen Glauben zu berufen, kann wohl niemand seine Ideen weiter ausargumentieren.
Und da ich die Evolution als so selbstverständlich ansah, habe ich mir nie Mühe gegeben, genug Fakten anzusammeln, um jemanden zu überzeugen, selbst, wenn ich es wollte. Eigentlich möchte ich keinen Menschen zwingen, meine Überzeugungen anzunehmen. Dazu sind sie natürlich zu fehlbar (die Meinungen, nicht die Menschen). Aber bei etwas so selbstverständlichem, wie, dass es eben nicht schon immer Menschen gab, sondern dass sie sich wie alle Lebewesen erst einmal au Zellklumpen entwicken mussten, um es mal so salopp zu formulieren!?
Ich meine- denken Kreationisten wirklich, dass es nie Dinosaurier gab? Wo kommen dann die Knochen her? Oder lebten die Menschen parallel zu diesen? Gab es die auch im Garten Eden? Das Paradies voller Dinos, die sich gegenseitig auffressen klingt ja nicht gerade verlockend...
Die nächsten Überlegungen; Wächst man mit Kreationismus auf? In einer Großstadt der ehemaligen Hausbesetzungen? Bringen die Eltern so etwas bei? Oder denkt man irgendwann "Verdammt, ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwann mal keine Menschen (o.ä.) gab, also muss Gott sie gleich am Anfang (bzw an Tag sieben!?) erschaffen haben, alles andere ist eine Lüge" (aber rät der eigene Verstand nicht diese etwas simple Lösung ab?)
Oder ist es doch das Diktat der eigenen Religiösität? Diskutieren Kreationisten in der Schule mit Klasse und Lehrer, wenn es um Evolution geht?
Vielleicht ist dieser Text nur Ausdruck meines eingeschränkten Weltbildes oder meiner Naivität, dennoch drängen sich mir diese Fragen auf.
Ich werde mich nun wohl doch mit dem Gedanken des Kreationismus insofern auseinandersetzten, dass ich meinen "Glauben" an die Evolution mit Wissenschaft untermauern werde und ihn nicht mehr als für alle Menschen selbstverständlich ansehen kann.
Jemand, der mich nicht kannte, "unterstellte" mir einst, dass mein Horizont extrem eingschränkt sei, dadurch, dass ich nur Menschen kennen würde, die ansatzweise ähnliche Meinungen hätten wie ich. Dies bezog sich damals auf Systemkritik (und ist neben "du bist so jung, deine Meinung ändert sich eh, wenn du mehr Lebenserfahrung hast" ein ungerechtfertigtes Totschlagargument und ein Indiz dafür, dass er eigentlich keine Lust hatte, zu diskutieren)
Doch scheint sich dies tatsächlich auch auf z.B. Evolution und die Entstehung der Erde zu beziehen.
Dass Menschen wohl auch u.a. an einen göttlichen Einfluss auf die Entstehung dieser Welt glauben, war mir durchaus bewusst (aber, hey, es gibt auch Menschen, die glauben, man könne sich ausschließlich von Licht ernähren), doch dass es auch Menschen meines Alters und meiner Bildung in meinem Umfeld gäbe, die sich an die Bibeltheorie halten, schien mir unwahrscheinlich.
Kreationismus war, wie gesagt, bisher für mich ein unglaubwürdiger und verzweifelter Versuch, sich in einem Zeitalter vorwissenschaftlicher Überlegungen mit etwas so unbegreiflichem wie dem "Woher kommen wir" auseinanderzusetzen.
Dass es Menschen gibt immer noch daran festhalten!? Unwahrscheinlich. Anscheinend habe ich mich geirrt.
Doch nun die Fragen: Wieso möchten Menschen dies immernoch glauben? Ist es eine Art Angst vor wissenschaftlichen Erkenntnissen? Angst, dass der eigene Glaube weniger
wert sei, wenn man nicht alles unhinterfragt unterstüzt, was die Religion propagandiert?
Das stellt mich vor ein erschreckendes Rätsel. Denn außer sich auf seinen Glauben zu berufen, kann wohl niemand seine Ideen weiter ausargumentieren.
Und da ich die Evolution als so selbstverständlich ansah, habe ich mir nie Mühe gegeben, genug Fakten anzusammeln, um jemanden zu überzeugen, selbst, wenn ich es wollte. Eigentlich möchte ich keinen Menschen zwingen, meine Überzeugungen anzunehmen. Dazu sind sie natürlich zu fehlbar (die Meinungen, nicht die Menschen). Aber bei etwas so selbstverständlichem, wie, dass es eben nicht schon immer Menschen gab, sondern dass sie sich wie alle Lebewesen erst einmal au Zellklumpen entwicken mussten, um es mal so salopp zu formulieren!?
Ich meine- denken Kreationisten wirklich, dass es nie Dinosaurier gab? Wo kommen dann die Knochen her? Oder lebten die Menschen parallel zu diesen? Gab es die auch im Garten Eden? Das Paradies voller Dinos, die sich gegenseitig auffressen klingt ja nicht gerade verlockend...
Die nächsten Überlegungen; Wächst man mit Kreationismus auf? In einer Großstadt der ehemaligen Hausbesetzungen? Bringen die Eltern so etwas bei? Oder denkt man irgendwann "Verdammt, ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendwann mal keine Menschen (o.ä.) gab, also muss Gott sie gleich am Anfang (bzw an Tag sieben!?) erschaffen haben, alles andere ist eine Lüge" (aber rät der eigene Verstand nicht diese etwas simple Lösung ab?)
Oder ist es doch das Diktat der eigenen Religiösität? Diskutieren Kreationisten in der Schule mit Klasse und Lehrer, wenn es um Evolution geht?
Vielleicht ist dieser Text nur Ausdruck meines eingeschränkten Weltbildes oder meiner Naivität, dennoch drängen sich mir diese Fragen auf.
Ich werde mich nun wohl doch mit dem Gedanken des Kreationismus insofern auseinandersetzten, dass ich meinen "Glauben" an die Evolution mit Wissenschaft untermauern werde und ihn nicht mehr als für alle Menschen selbstverständlich ansehen kann.
fuzzel - 15. Dez, 20:02
Diskutiert wird darüber durchaus, wobei das natürlich wieder individuell unterschiedlich ist.
Im Grunde unterscheidet sichs wenig von irgendwelchen anderen Meinungen, nur verbindet manch einer ein Nachgeben auf dem Gebiet mit Nachgeben im Glauben, weshalb dann auch sehr verbissen und unnachgiebig diskutiert wird.
Aber auch das kann ja unter anderem bei Meinungen zu politischen Themen oder anderem beobachtet werden.
Als Diktat der eigenen Religiösität kann man es in diesem Fall natürlich ansehen, aber dann würde ich behaupten, dass wir alle Meinungen haben, die von unseren Aspekten "diktiert" werden.
Ich würde auf jeden Fall davon absehen, die Meinung als "simpel" zu bezeichnen oder ihr ähnliche negative Attribute zu verpassen, das tut den Menschen (meiner Meinung nach) unrecht die sie vertreten.
So, das war so meine Meinung, die ich nach einem Jahr im "bible-belt" der USA geformt hab, natürlich vollkommen fehlbar, hoffe es hat geholfen und sorry für den wall of text. :D